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Die coronale Globalverblödung


Der blühenden menschlichen Fantasie haben wir unendlich viel Schönes zu verdanken, Kreativität beschert uns so manches Glücksgefühl. Dies in einem Ausmaß, dass man beides niemals missen möchte. Es gibt jedoch Situationen, da führen gewisse Auswüchse zu solch exzessivem Kopfschütteln, dass Gefahr für Leib und Leben besteht. Mit diesem Wissen um die Gefahr, ist immer höchste Vorsicht geboten, bevor man sich die Aussagen von so manchem Zeitgenossen zu Gemüte führt. Eine bewährte Strategie dabei ist, die tägliche Dosis möglichst gering zu halten und zwischendurch immer wieder den eigenen Geist zur Genüge zu neutralisieren. Letzteres lässt sich z. B. durch stundenlanges Starren in ein leeres Aquarium erreichen. Eine weitere erfolgversprechende Methode soll auch das Einschließen in einen abgedunkelten Raum sein. Dort lauscht man, abgespielt von einem Tonträger, den Gesängen von Pottwalen, eingebettet in das Unterwassergeräusch eines Ozeans. Allerdings nicht unter fünf Stunden am Stück.



Kaum war klar, Corona (oder SARS-CoV-2, wie die gefühlt 6 Milliarden Virologen mit Nebenfach Epidemiologie es nennen) geht um die Welt, musste man nicht lange darauf warten, um die Früchte dessen zu ernten, was den menschlichen Gehirnwindungen, nach mehr oder weniger intensivem Studium der Faktenlage, im Begriffe zu entsprießen war. Wer kennt nicht das leicht süffisante Lächeln der aufgespritzen Lippen einer studierten Fleischfachverkäuferin, die auf dem zweiten Bildungsweg das Deckblatt eines Buches über Hildegard von Bingen gestreift hatte, während sie dir in drei Haupt-, garniert mit zwei Nebensätzen, die Welt erklärt? Oder den wissenden Blick eines Experten in Sachen H2O-Verteilungstechnik, kurz Installateur genannt, der wahrscheinlich schon auf Grund seines Berufsbildes, Zugang zu Quellen mit ungeahntem Tiefgang hat? Mit einem Schlag wird dir deine eigene Naivität, die pure Blödheit, mit einer Brachialität vor Augen geführt, dass du nur trocken schlucken kannst. Wie viel Geld und Zeit muss nun erneut in Therapiestunden investiert werden, um das eigene geknickte Ego wieder aufzupolieren?



So stürzen mit einem Mal ganze Weltbilder ein, werden grausam vernichtet, pulverisiert, ohne Rücksicht auf Verluste. Im Traum hätte ich mir nicht gedacht, dass ausgerechnet der freundlich lächelnde Bill Gates, der so viel Geld verdient hat wie selten ein einzelner Mensch vor ihm, nämlich eine solche Menge, dass er scheinbar Milliarden davon investiert, um anderen Menschen rund um den Erdball aus ihrem Elend zu helfen, doch den Schlund nicht voll kriegen kann. Aber irgendwie leuchtet es doch ein, dass gerade er, der immer schon herumcomputert hat, uns allen einen Chip unter die Haut jagen muss. Das hat was, denke ich mir. Vermutlich ist Gates neidisch auf diesen Voyeur namens Zuckerberg, der es geschafft hat, dass scheinbar intelligente Menschen ihr Innerstes ganz freiwillig nach Außen kehren und ihn entsprechend über ihr Leben auf dem Laufenden halten. Dessen Idee jedoch ist schon patentiert, also musste sich Gates wohl etwas Neues einfallen lassen. Nun kann man ja nicht einfach zu den Menschen hingehen und ihnen in einem unbemerkten Augenblick, mit einer Spritze einen Microchip unter die Haut setzen. Wir kennen das alle aus der Science-Fiction-Realität. Das würde nicht einmal funktionieren, wenn man uns erst jahrelang mit Chemtrails gefügig gemacht hätte. Warum eigentlich nicht? Na ja, jedenfalls hat es bis heute nicht wirklich funktioniert. Hypothese: die da oben tüfteln immer noch an der richtigen Mischung. Wir müssen uns wohl noch ein wenig gedulden.
 
Nicht so Bill Gates. Der wird auch nicht jünger, denkt er sich und wenn er nun endlich die Weltherrschaft übernehmen will, gemeinsam mit den Rothschildbrothers und ein paar anderen aus dem Bilderbergerclan, muss er sich etwas beeilen. Da kommt so ein Virus gerade recht, denkst du? Falsch mein Freund, denn das Virus, das kam nicht nur einfach so, nein! Dass dieses von den Chinesen zusammengebaut und auf die Menschheit angesetzt wurde, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Das hat schon dieser berühmte Trump neulich einmal bewiesen und auf den ist bekanntlich Verlass. Was hat nun aber dieser Bill Gates aus Amerika mit den Chinesen am Hut? Ist doch klar. Die Chinesen haben lange schon die Kontrolle über die WHO übernommen, wo Billy-Boy als Großspender aufscheint, aber das weiß man doch. Nun, das sind aber Nebensächlichkeiten. Denn es geht in der Hauptsache darum, dass der Gates jetzt endlich impfen kann. Und zwar alle. Nicht nur, dass er dadurch einen Haufen Kohle verdient, er erhält damit endlich die Gelegenheit uns zu verchipsen. Das klingt ja grauenhaft! Warum sollte jemand das tun wollen? Um die Kontrolle über uns zu haben, ist doch logisch. „Findest du alles auf Facebook oder YouTube“, sagt mir der Verrohrungsspezialist und deutet auf sein iPhone. „Die wissen dann was du denkst, wohin du gehst, wen du kontaktierst, einfach alles! Alles was die brauchen ist ein Chip, den wir ständig bei uns tragen.“, führt er aus. Es sträubten sich mir die Nackenhaare. Weniger beim Gedanken an Big-Data. Als der Muffenfachmann YouTube erwähnte, fiel mir jene halbe Stunde ein, die ich vor Jahren einmal, aus reinem Forscherdrang, in einen Erguss von Ken Jebsen investiert hatte. Die Folge war stundenlange Neutralisation, durch das Hören von Walgesängen in dunklem Verlies. Vermutlich muss ich meine infantile Haltung der Pharmaindustrie gegenüber nochmals überdenken. Vielleicht hemmt meine reflektierte Art die Möglichkeit, das große Ganze zu erfassen oder ich kann im Gegensatz zum dozierenden Wassermann, simple Zusammenhänge nicht richtig verknüpfen? Was weiß ich schon?

Resümierend entnehme ich seinem Referat folgende Fakten. Es geht darum, die Weltbevölkerung zu dezimieren. Big-Pharma will mit Impfungen möglichst viele Menschen schröpfen, bei denen Bill Gates gleichzeitig seine Chips unterbringen kann. Vermutlich damit die wenigen, die eine Impfung überleben würden, besser kontrolliert werden können. Um diesen Prozess anzureißen, hat China ein Virus entwickelt und in die Welt gesetzt. Es erschloss sich mir jedoch nicht, wie diese geldgierigen Schluckspechte am Ende mit weniger Menschen, höhere Profite abschöpfen sollen. Allerdings, ich war viel zu schüchtern, um meinen Lehrmeister mit solcherlei Banalitäten zu langweilen. 

Was mich an dieser Stelle ehrlich gesagt auch ein wenig irritierte, war die Aussage der gespritzten Fleischfachverkäuferin. Mit klugem, künstlich bewimpertem Auge offenbarte sie mir, Viren würden eigentlich gar nicht existieren. Empirische Begründung, niemand hätte je ein Virus gesehen. Ich konnte an dieser Stelle nicht wirklich plausibel argumentieren, denn was mich betrifft hat die Dame natürlich ins Schwarze getroffen. Auch fehlte mir in jenem Moment der Publikumsjoker. Denn ich kenne niemanden, der eventuell über besonders scharfe Augen oder gar ein Mikroskop verfügen würde, um das Gegenteil zu beweisen. Aus Scham, ihr in meiner Unwissenheit nochmals unter die Augen treten zu müssen, werde ich höchst wahrscheinlich zum Veganer umschulen. 

In meinem Kopf geht es wieder zu, wie in einem Kaleidoskop. Dies rührt aber nicht nur von der Menge des erhaltenen Geheimwissens her. Es beschleicht mich nämlich auch eine gewisse Angst. Denn wie man mit Geheimnisträgern umgeht, das kann man auch dem Internet entnehmen. Jedoch nur wenn man schnell ist. Berichte dieser Art, über jene, die Opfer dieser dunklen Mächte wurden, werden umgehend wieder gelöscht, von denen da oben. Maßnahmen, wie etwa Zwangseinweisung in eine psychiatrische Einrichtung, stehen an oberster Stelle auf deren Präferenzenliste. In meiner Lebensplanung jedoch, ist kein baldiger Tapetenwechsel vorgesehen. Eben habe ich mein altes Aquarium aus dem Keller geholt und begonnen es aufzufüllen. In wenigen Minuten ist es soweit, der Wasserlevel in der richtigen Höhe angelangt. Auch der Stuhl steht schon parat.  

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