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Schrecken Impfpflicht

Seit wir Impfstoffe gegen eine Infektion durch das SARS-Cov-19-Virus haben, polarisiert neben der Impfung an sich, kaum ein Begriff mehr, wie jener der Impfpflicht. Da wird sofort mit Begrifflichkeiten wie etwa, Zwangsimpfung oder Impfnazis um sich geworfen, im Extremfall werden Holocaustparallelen gezogen. Dabei hat das, was man unter einer Impfpflicht versteht, nichts mit dem zu tun, was vor allem Impfgegner immer wieder ins Feld führen. Es handelt sich dabei um keinen gewaltsamen Eingriff in die körperliche Versehrtheit des Einzelnen.

Die meisten Menschen, welche sich Impfen lassen, sehen auch einer Impfpflicht gelassen entgegen. Sie wissen, der Impfstoff wirkt und ist sicher. Spätestens wenn man potenziellen Nebenwirkungen, die Schäden durch Infektion gegenüberstellt, muss eine Entscheidung leicht fallen. Was Impfschäden betrifft, sind diese dermaßen selten, dass man sie als Argument schlicht unter den Tisch fallen lassen kann. Somit handelt es sich bei den Menschen, welche sich gegen eine Impfpflicht stark machen, fast nur um jene, die auch selbst ungeimpft sind und immer noch irgendwelche Zweifel gegenüber dem Impfstoff hegen. Nun ist es aber so, dass es absolut kein einziges Argument gibt, das auch nur annähernd irgendeiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten würde, welches gegen eine Impfung spricht. Somit ist es irrsinnig, die Impfpflicht zu stigmatisieren. Sie ist der Ausweg aus diesem Teufelskreis, der einzige. Ohne Impfpflicht werden wir von einer Welle in die nächste, von einem Lockdown in den nächsten driften. Abgesehen von den wirtschaftlichen Schäden, die irgendwann jeden auch noch so reichen Staat in den Ruin treiben werden, kostet jeder Tag Menschenleben. Man bringt sich selbst in Lebensgefahr und es sterben Freunde, Bekannte und Verwandte. Das nur, weil heilbringende Maßnahmen am Bildungsmangel einzelner Individuen scheitern. Die Freiheit des Einzelnen endet, wo das Heil der Allgemeinheit beginnt. Unter diesem Motto wurden etwa Rauchverbote eingeführt oder eben Geschwindigkeitsbegrenzungen, um nur die gängigsten Eingriffe der Obrigkeit, in die individuellen Freiheiten zu nennen.

Eine Impfpflicht würde den Schwurblern und Gegnern sicherlich deren Alltag erschweren. So wie Raucher nicht einfach in der U-Bahn ihrem Laster frönen können, würde auch der Impfgegner mit einer gewissen Ausgrenzung im Alltag zurechtkommen müssen. Logischerweise bringt ein asoziales Verhalten gegenüber der Allgemeinheit eine gewisse Ausgrenzung mit sich. Wer sich gegen Medizin und Wissenschaft stellt, wer sich selbst und seinen Egoismus in den Vordergrund spielt, der muss mit Nachteilen leben können. Niemand jedoch, wird ihnen gewaltsam eine Nadel ins Fleisch rammen.

Was ich noch besonders spannend finde ist, dass es sich hauptsächlich um rechte Parteien handelt, die sich gegen das Wohl der Allgemeinheit stemmen. Wo sie doch immer mit Vehemenz propagieren, die Parteien des kleinen Mannes zu sein. Plötzlich scheint denen egal zu sein, wie viele von den «kleinen Männern» ungeimpft ins Gras beißen, auf Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, oder bleibende Schäden als Folge einer Infektion zu tragen haben. Einmal mehr zeigt sich, dass diese Politiker eine Politik für wenige machen und nur dazu da sind, das allgemeine Klima zu vergiften.

Ein letztes Argument für eine Impfpflicht sehe ich darin, dass Regierungen hinter dem stehen sollten, was sie propagieren. Eine Empfehlung hat bei weitem nicht jene Wirkung, wie die Pflicht. Letztere würde Sicherheit signalisieren, man weiß, was man tut. Spätestens der Erfolg würde ihnen recht geben. Es ist keine Vermutung, dass wir die Pandemie erst beenden werden, wenn ca. 85% der Bevölkerung immunisiert ist. Dabei handelt es sich um schlichte Mathematik, so etwas lässt sich wissenschaftlich belegen. Mit 85% Geimpfter kann auch nicht mehr von einer gespaltenen Gesellschaft gesprochen werden. Übrigens, auch wenn die Wirkung des Impfstoffs nach ein paar Monaten nachlassen würde, dann frischt man halt auf. Wenn es sein muss, monatlich. Wichtig ist, dass genügend Impfstoff da ist und sich eine große Anzahl der Menschen impfen lässt. Wenn dies ausreichend viele Menschen für eine gewisse Zeit tun würden, wäre das Virus irgendwann ausgerottet. Also, worauf warten wir noch? Her mit einer Impfpflicht, und zwar schon gestern!

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