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Das absurde Weltbild der Rassisten

Argwohn, Abneigung und Feindseligkeit gegen Fremde ist im Grunde nichts Neues. Vermutlich liegt der Skepsis dem Unbekannten gegenüber, ein dem Menschen ureigenes Verhaltensmustern zu Grunde, das irgendwann mal, in ferner Vergangenheit, überlebensnotwendig gewesen sein mag. Nun aber ist aus einer unbekannten Welt der Unterschiede, die einmal riesig und unüberschaubar war, etwas übersichtliches geworden, die Räume sind geschrumpft, Antworten auf viele essenzielle Fragen wurden gefunden. Und obwohl wir mittlerweile wissen, dass alle Menschen gleich sind, die Rassenlehre längst widerlegt ist, gibt es immer noch solche, die fast schon mit Akribie Unterschiede herauszuarbeiten versuchen, um ihre pathologischen Abneigung gegen das, was zumeist altertümlichen Weltbildern entspringt, durch teils abstruser Argumentationen zu rechtfertigen. Dabei treten Fremdenhass und Rassismus seltener offen und direkt zu Tage, indem sie explizit zum Ausdruck gebracht werden, sondern immer öfter verbirgt sich die xenophobe Fratze hinter fast schon gönnerhaften Floskeln, deren Essenz sogar bis zu einem gewissen Punkt der Realität entsprechen mag. So schreiben sich in den sogenannten sozialen Netzwerken nur noch die ganz Primitiven ihren Hass von der Seele, indem sie beispielsweise Bootsflüchtlinge als Fischfutter bezeichnen oder libysche Konzentrationslager mit Ferienoasen gleichsetzen. Jene jedoch, die sich vom Mob abheben wollen, von sich glauben, Teil einer intellektuellen und kultivierten Gesellschaft zu sein, bauen ihre Argumente entsprechend subtiler auf. Wenn es um das Schicksal von Menschen, beispielsweise aus afrikanischen Ländern der Dritten Welt geht, ist eine klassische Phrase jene Forderung, nach einer Hilfe vor Ort. Dabei suggeriert dies eine humane Geste, hält jedoch im selben Moment den Hilfsbedürftigen auf Distanz. Oft wird dann fast schon im selben Atemzug auf die Unfähigkeit jener Menschen verwiesen, etwa was den Aufbau von erfolgreichen Volkswirtschaften oder demokratischen Strukturen angeht. Somit wird ein Weltbild genährt, das beim Beispiel des afrikanischen Dritte Weltlandes bleibend, folgendermaßen aussieht. Der notorisch arbeitsunwillige afrikanische Jungmann, macht sich ausgerüstet mit teurem Smartphone, goldkettenbehangen und einer Menge Dollars, auf gen Norden mit der Absicht, entweder für den Rest seiner Tage in der europäischen sozialen Hängematte zu chillen oder aber einem rechtschaffenen Europäer mit einem langen Messe den Garaus zu machen, oder gleich beides. Der mit einem schier übermenschlichen Fortpflanzungsdrang ausgestattete selbstsüchtige Jungmann macht sich auf, eine Wüste und einen der lebensfeindlichsten Orte der Erde, von der Größe der Vereinigten Staaten zu durchqueren, Frauen, Kinder, Alte und Kranke auf sich selbst gestellt zurücklassend. Er tut dies, wohl wissend, dass seine Arbeitskraft eigentlich im Heimatland zur Stabilisierung der Wirtschaft dringen benötigt würde. Getrieben vom Rufe der deutschen Kanzlerin und dem Wissen um die bereits wartenden Wassertaxis vor der afrikanischen Mittelmeerküste, trotzt er den Widrigkeiten der Sahara, um sich in Libyen sehenden Auges den Folterknechten der europäisch subventionierten Konzentrationslager hinzugeben. Am Horizont, für jeden Afrikaner deutlich sichtbar, das Ziel der Träume eines jeden Jünglings, der Höhepunkt der anstrengenden Reise und das ersehnte Paradies in Gestalt eines NGO-Schiffes auch Pull-Effekt genannt. Fehlt nur noch das letzte Glied der Kette, in Form eines Schleppers und Handlangers der europäischen Flüchtlingsindustrie, der für einen kleinen Obolus den Transfer organisiert. Höchst verwunderlich dabei ist, dass sich der Sozialschmarotzer in spe, bei alldem was der moderne Bootsbau zu bieten hat, für ein gebrechliches Gummiboot entscheidet. Übrigens hätte der sowieso mit dem Geld, das er nun dem Schlepper in den Rachen geworfen hat, bequem einen Flug in die Freiheit buchen können. Wer über so wenig Weitblick verfügt, hat einfach nichts besseres verdient. Sei's drum, die Fahrt ist kurz, denn bald schon wird die Fracht aus gut gelaunten afrikanischen Gästen (mit Anführungszeichen), an Bord eines so genannten Rettungsschiffes gehievt um anschließend die Aufnahme der Goldstücke durch irgendeinen europäisches Land zu erpressen. Gelingt es der Flüchtlingsindustrie, sich früher oder später und gegen Provision, der menschlichen Fracht zu entledigen, macht sich der Jungmann auf, um nach Verschleierung seiner Identität, von der sozialen Hängematte aus, den Untergang des Abendlandes voranzutreiben, die von Brüssel, den Linken, den Sozialdemokraten, von „denen da oben“ geplante Umvolkung zu vollbringen und alles was von einer europäischen Identität und Kultur verblieben war, zu tilgen. Zeitgleich zieht er vergewaltigend, mordend und brandschatzend durch unsere Lande, ignoriert von Systempresse und realitätsfernen Gutmenschen. 

Es ist ein solches Weltbild, das Rechtspopulisten nähren. Von Salvini und seiner neofaschistischen Lega in Italien, über Kurz und seinen Freunden von der FPÖ in Österreich, der sogenannte Alternative für Deutschland, bis Orban in Ungarn und deren Handlangern und Steigbügelhaltern, alle sie entmenschlichen die Misere, konstruieren abstruse Bilder von Menschen in Not, schüren Rassismus und Hass und ersticken Hilfsbereitschaft vieler ursprünglich den Geflüchteten gegenüber positiv eingestellten Europäerinnen und Europäern. Die Welt jedoch hat sich verändert. Grenzen, Identitäten, Kulturen verschwimmen, gehen ineinander auf. Niemand kann sich dem entgegenstellen und wenn doch, nur auf Kosten von vielen und dem Vorteil von ganz wenigen.

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