Eine Krise ist per
Definition Duden, eine „schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe-
und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit,
kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins“. Man sieht schon, das Wort Gefahr ist es,
welches diese Definition dominiert. Nun betrachten wir 2015, jenes Jahr, das
sich uns allen für immer ins Gedächtnis eingebrannt hat. Das Jahr der
Willkommensklatscher, der Gutmenschen, der links-grün versifften
Realitätsverweigerer. Es war der Alptraum der konservativen Vaterlandsbewahrer,
Heimatlandverteidiger, Leitkulturschützer. Es war jenes Datum, das ein Ende
jener Welt einläutete, wie wir sie bis anhin gekannt hatten, wie sie nie, nie,
nie mehr sein würde. Eine Welle, gar ein Tsunami von Fremdländern überrollte
wehrlose Europäer und vernichtete, was diese und deren redlichen Vorfahren, in
schier selbstlosem Arbeitseifer, über Jahrhunderte hinweg aufgebaut hatten. Blauäugig
wurden damals dem Feind Tür und Tor geöffnet, von der jüdischen Weltherrschaft gesteuerte
Politmarionetten, lieferten ihm devot ganze Völker aus. Deshalb, „2015 darf
sich nicht wiederholen!“, krächzt der sich endlich im Stimmbruch befindliche
österreichische Kanzlerpraktikant, tagelang in jedes sich ihm aufdrängende Mikrofon
und seine dümmliche Fanblase klatscht ihm andächtig nickend Beifall. Einer der
sich sagen traut, was viele denken. Wie recht der junge Machtprotz doch hat. 2015
darf sich wirklich nicht wiederholen. Gerade eben scheint sich nämlich Europa
leicht, von dem durch Hass und Hetze ausgelösten Erstarken der rechtsradikalen
und faschistoiden Parteien, halbwegs zu erholen. Da besteht nun abermals
Gefahr, dass ein paar Menschen, die um dem Elend zu entkommen, eine EU-Grenze
überschreiten, ohne sich dem, für die entsprechend vorgesehenen Formalitäten, monatelangen
Papierkram auszuliefern, Populisten und anderen xenophoben Elementen, in die
Karten spielen. Dies darf sich auf keinen Fall wiederholen! Denn die wirkliche
Gefahr geht von jenen aus, die diese Situation schamlos ausnutzten, um Ängste
zu schüren, sich mit absurden, menschenverachtenden Ideen zu Problemlösern hochstilisieren, nur um
dadurch Einfluss zu erlangen. „Gebt mir die totale Macht!“, faselte noch im Herbst 2019 der ehemalige italienische Innenminister und Mussoliniverehrer, Matteo
Salvini. Die Gefahr geht von den feuchten Träumen diktatorisch veranlagter Herrschertypen
aus, von Populisten und Menschen mit xenophober Gesinnung, die Europa mit Hass,
Hetze, Leid und Tod überziehen. Wir habe keine Krise, die mit Flucht oder
Migration zusammenhängt, sondern eine, die ihren Ursprung in einer
kurzsichtigen, egoistischen, ausbeuterischen und machtorientieren Aussenpolitik
des Westens hat. Dieser geht in seinem Hunger nach Ressourcen buchstäblich über
Leichen. Da wo es nicht kriegerische Handlungen sogenannter europäischer Partner sind, oder
zumindest mit Waffen aus unseren Waffenschmieden, sorgen wirtschafspolitische
Entscheidungen für Ursachen, welche Menschen in sogenannten Herkunftsländern,
die Grundlage für deren Existenz entziehen. Wer all diesen Plagen glücklicherweise
noch nicht ausgesetzt war, dem macht der anthropogene Klimawandel zu schaffen.
Die Schuld daran ist ebenfalls dem enormen Ressourcenhunger der
Industrienationen zuzuschreiben. Ja, wir haben Krisen in unseren Ländern, sogar
einige. Nur Flüchtende stellen absolut keine Krise dar, sondern sind ein
Sinnbild für das Versagen einer Politik, unserer Moral und der so hoch
gepriesenen, sogenannten christlichen Werte. Wir haben eine Gesinnungskrise in
Europa und darüber hinaus. Diese stellt die wirkliche Gefahr dar. Wenn wir uns
nicht besinnen, wird irgendwann wieder aussortiert, gemordet und entsorgt. Der
nächste Vogelschiss wartet bereits und ist weniger weit, als man erahnen mag.
Wir müssen schleunigst aufhören phrasendreschende Männer mit
Allmachtsphantasien zu wählen, sondern Visionären/innen und klugen Köpfen das
Feld überlassen. Und wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass die
Politik das schon zu unseren Gunsten richten wird. Im Gegenteil, wir müssen
lernen zu verzichten, um dann jene zu wählen, die die Wahrheit sagen. Diese Wahrheit
erkennen wir daran, dass sie weh tun wird. Es gibt kein „weiter so, wie bisher“
und es gibt sie nicht, die „Flüchtlingskrise"!
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„Flüchtlingskrise“ 2.0
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