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„Flüchtlingskrise“ 2.0



Da ist sie wieder, in aller Munde und jeder Schlagzeile, die „Flüchtlingskrise“. Mit der Angst vor den muselmanischen Männerhorden, die vergewaltigend, messerstechend und in unsere Sozialsysteme penetrierend, dem Kontinent ihren islamischen Stempel aufzudrücken trachten. Jetzt steht sie vor den Außengrenzen der Europäischen Union, die Welle der Hängemattenlieger und Deutsch-lern-Verweigerer. Alle haben es gewusst, denn es musste passieren. Wer ist schon so bescheuert, einen Pakt mit dem Teufel, dem Verrückten vom Bosporus, einzugehen? Es war vorauszusehen, dass uns dieser Deal irgendwann auf den Kopf fallen würde. Der Preis war einfach zu hoch, das Risiko zu groß. Nur um noch ein wenig „weiter wie bisher“ zu haben, nur für ein bisschen Machterhalt für einige wenige. Hätte man den Zeitgewinn zumindest genutzt, um Vorkehrungen zu treffen, Strategien zu entwickeln, politische Änderungen herbeizuführen. Nichts von alldem. Kein Wunder, dass sie uns jetzt wieder eiskalt erwischt, die „Flüchtlingskrise“. Doch Moment mal! Gibt es sie eigentlich, diese Krise? 
 
Eine Krise ist per Definition Duden, eine „schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins. Man sieht schon, das Wort Gefahr ist es, welches diese Definition dominiert. Nun betrachten wir 2015, jenes Jahr, das sich uns allen für immer ins Gedächtnis eingebrannt hat. Das Jahr der Willkommensklatscher, der Gutmenschen, der links-grün versifften Realitätsverweigerer. Es war der Alptraum der konservativen Vaterlandsbewahrer, Heimatlandverteidiger, Leitkulturschützer. Es war jenes Datum, das ein Ende jener Welt einläutete, wie wir sie bis anhin gekannt hatten, wie sie nie, nie, nie mehr sein würde. Eine Welle, gar ein Tsunami von Fremdländern überrollte wehrlose Europäer und vernichtete, was diese und deren redlichen Vorfahren, in schier selbstlosem Arbeitseifer, über Jahrhunderte hinweg aufgebaut hatten. Blauäugig wurden damals dem Feind Tür und Tor geöffnet, von der jüdischen Weltherrschaft gesteuerte Politmarionetten, lieferten ihm devot ganze Völker aus. Deshalb, „2015 darf sich nicht wiederholen!“, krächzt der sich endlich im Stimmbruch befindliche österreichische Kanzlerpraktikant, tagelang in jedes sich ihm aufdrängende Mikrofon und seine dümmliche Fanblase klatscht ihm andächtig nickend Beifall. Einer der sich sagen traut, was viele denken. Wie recht der junge Machtprotz doch hat. 2015 darf sich wirklich nicht wiederholen. Gerade eben scheint sich nämlich Europa leicht, von dem durch Hass und Hetze ausgelösten Erstarken der rechtsradikalen und faschistoiden Parteien, halbwegs zu erholen. Da besteht nun abermals Gefahr, dass ein paar Menschen, die um dem Elend zu entkommen, eine EU-Grenze überschreiten, ohne sich dem, für die entsprechend vorgesehenen Formalitäten, monatelangen Papierkram auszuliefern, Populisten und anderen xenophoben Elementen, in die Karten spielen. Dies darf sich auf keinen Fall wiederholen! Denn die wirkliche Gefahr geht von jenen aus, die diese Situation schamlos ausnutzten, um Ängste zu schüren, sich mit absurden, menschenverachtenden Ideen zu Problemlösern hochstilisieren, nur um dadurch Einfluss zu erlangen. „Gebt mir die totale Macht!“, faselte noch im Herbst 2019 der ehemalige italienische Innenminister und Mussoliniverehrer, Matteo Salvini. Die Gefahr geht von den feuchten Träumen diktatorisch veranlagter Herrschertypen aus, von Populisten und Menschen mit xenophober Gesinnung, die Europa mit Hass, Hetze, Leid und Tod überziehen. Wir habe keine Krise, die mit Flucht oder Migration zusammenhängt, sondern eine, die ihren Ursprung in einer kurzsichtigen, egoistischen, ausbeuterischen und machtorientieren Aussenpolitik des Westens hat. Dieser geht in seinem Hunger nach Ressourcen buchstäblich über Leichen. Da wo es nicht kriegerische Handlungen sogenannter europäischer Partner sind, oder zumindest mit Waffen aus unseren Waffenschmieden, sorgen wirtschafspolitische Entscheidungen für Ursachen, welche Menschen in sogenannten Herkunftsländern, die Grundlage für deren Existenz entziehen. Wer all diesen Plagen glücklicherweise noch nicht ausgesetzt war, dem macht der anthropogene Klimawandel zu schaffen. Die Schuld daran ist ebenfalls dem enormen Ressourcenhunger der Industrienationen zuzuschreiben. Ja, wir haben Krisen in unseren Ländern, sogar einige. Nur Flüchtende stellen absolut keine Krise dar, sondern sind ein Sinnbild für das Versagen einer Politik, unserer Moral und der so hoch gepriesenen, sogenannten christlichen Werte. Wir haben eine Gesinnungskrise in Europa und darüber hinaus. Diese stellt die wirkliche Gefahr dar. Wenn wir uns nicht besinnen, wird irgendwann wieder aussortiert, gemordet und entsorgt. Der nächste Vogelschiss wartet bereits und ist weniger weit, als man erahnen mag. Wir müssen schleunigst aufhören phrasendreschende Männer mit Allmachtsphantasien zu wählen, sondern Visionären/innen und klugen Köpfen das Feld überlassen. Und wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass die Politik das schon zu unseren Gunsten richten wird. Im Gegenteil, wir müssen lernen zu verzichten, um dann jene zu wählen, die die Wahrheit sagen. Diese Wahrheit erkennen wir daran, dass sie weh tun wird. Es gibt kein „weiter so, wie bisher“ und es gibt sie nicht, die „Flüchtlingskrise"!

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